Stephan Durrer

Gesamt Melioration Wahlen

m Rahmen der Gesamtmelioration Wahlen ist die Zusammenlegung des Grundeigentums, die Verbesserung der Erschliessung und Entwässerung, und die Anpassung des Zonenplanes Landschaft geplant. oekoskop ist innerhalb der Gesamtmelioration für den Bereich Natur und Landschaft zuständig.

Die ökologische Aufwertung des Landwirtschaftgebietes nimmt in der Melioration Wahlen einen hohen Stellenwert ein. oekoskop erarbeitete dazu ein „Enwicklungskonzept Landschaft“. Als Grundlage für das Konzept diente ein aktualisiertes Naturinventar über das ganze Gemeindegebiet. Weiter wurden mit einer Umfrage die Wünsche ermittelt, welche die Landwirte und die Bevölkerung an die Landschaft stellen.

Das Entwicklungskonzept Landschaft beschreibt die landschaftlichen und ökologischen Werte und Defizite und leitet daraus Ziele und Massnahmen für das Landwirtschaftsgebiet in Wahlen ab. Geplant sind unter anderem die Renaturierung des Diebachs, die Pflege der bestehenden Feldgehölze, die Bereicherung des Ackerbaugebietes durch Säume und Brachen und die ökologische Aufwertung der Hochstamm-Obstgärten.

Eine wichtige Zielart ist die stark gefährdete Kreuzkröte, welche im Gebiet vor allem in zwei grossen Gruben vorkommt. Eine „Vernetzungsachse“ mit neu angelegten Laichgewässern und Kleinstrukturen soll die Verbindung der Grubenbiotope mit dem renaturierten Diebach gewährleisten.

Auftraggeber: Meliorationsgenossenschaft Wahlen
Projektleitung: Monika Martin; Mitarbeit: Guido Masé, Regina Jöhl, Stephan Durrer

Faunistische Wirkungskontrolle Uri (2015-18)

Im Förderprogramm Wildheu Uri wurde in den Jahren 2015-2018 eine faunistische Wirkungskontrolle durchgeführt. Die Wirkungskontrolle sollte aufzeigen, ob die Fauna von einer Nutzung der Wildheuflächen profitiert. Zu diesem Zweck wurde untersucht, ob die faunistische Artenvielfalt (Tagfalter und Heuschrecken) in den genutzten Wildheuflächen grösser ist als in den brachliegenden Wildheuflächen. Daneben dokumentiert die Wirkungskontrolle auch, welchen Wert die Wildheugebiete für die Fauna haben.

Das Versuchsdesign war ein räumlicher Vergleich: Paare von möglichst ähnlichen, nahe zueinander gelegenen Flächen, je eine brach und eine genutzt, wurden kartiert. Insgesamt wurden 9 Flächenpaare untersucht. Die Flächenpaare lagen in verschiedenen Gebieten im Kanton Uri.

Die Ergebnisse lassen die Schlussfolgerung zu, dass die Wildheugebiete im Kanton Uri besonders für die Tagfalter von grosser Bedeutung sind. Die sehr extensive, traditionelle Nutzung der Wildheuflächen begünstigt einen grossen Artenreichtum. Insgesamt wurden 68 Tagfalterarten (inkl. Widderchen) und 13 Heuschreckenarten nachgewiesen. Darunter sind sechs national prioritäre Tagfalterarten.

Der Vergleich zwischen den genutzten und brachliegenden Flächen zeigt: Tendenziell weisen die genutzten Flächen höhere Arten- und Individuenzahlen auf. Einzelne Tww-Zielarten zeigen eine deutliche Bevorzugung der genutzten Flächen, so z.B. das Bergkronwicken-Widderchen (Zygaena fausta) sowie der Grünblaue Bläuling (Polyommatus damon). Insgesamt sind die gemähten Flächen für die untersuchten Artengruppen also von grosser Bedeutung. Besonders wichtig ist eine Nutzung der Wildheuflächen in jenen Gebiete, welche nach einer Nutzungsaufgabe schnell vergrasen und verarmen.

>> Download Bericht Faunistische Wirkungskontrolle 2015-2018

Auftraggeber: Amt für Raumentwicklung Kanton Uri

Projektleitung: Regina Jöhl, Mitarbeit: Maya Kohler, Statistische Auswertungen: oikostat GmbH

Erhebung der Naturwerte im Kanton Basel-Stadt (seit 2014)

Im Rahmen verschiedener Entwicklungsplanungen im Kanton Basel-Stadt hat oekoskop die Naturwerte auf diversen städtischen Arealen erfasst (u.a. Hafengebiet Klybeck-Kleinhüningen, Volta Nord, Güterbahnhof Wolf Nord, klybeckplus). Es wurden detaillierte Erhebungen zur Vegetation sowie teilweise zu Tagfaltern, Heuschrecken und Reptilien durchgeführt.

Aufgrund der Erhebungen wurden die Schutzwürdigkeit und das Potenzial der Flächen und ihre Bedeutung im Biotopverbund beurteilt. Die Erhebungen dienen als Grundlage für die Neugestaltung der Areale sowie für allfällige Ersatzmassnahmen.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Areale eine grosse Vielfalt an Lebensraumtypen aufweisen. Es konnten mehrere seltenen Pflanzen- und Heuschreckenarten nachgewiesen werden. Eine besondere Bedeutung kommt den Pionier- und Ruderalstandorten zu, welche sich insbesondere im Bereich der Gleisanlagen finden.

Auftraggeber: Planungsamt und Stadtgärtnerei Kanton Basel-Stadt; SBB Immobilien

Projektleitung: Guido Masé, Regina Jöhl, Mitarbeit: Maya Kohler; Reptilien: Christophe Berney, Herpeton Info Berney

Birspark Landschaft

Für sechs Gemeinden, welche die Birs durchfliesst, erarbeitet oekoskop eine Art Aktionsplan oder ein Landschaftsentwicklungskonzept, welches die Bedürfnisse von Naturschutz und Erholung vereint. Der intensiv genutzte Raum entlang der Birs wird sich weiter stark entwickeln. Der Umbruch birgt Chancen und Risiken. Die beteiligten Gemeinden wollen diesen Prozess steuern und eine Erholung fördern, welche die Naturwerte ins Zentrum stellt. Gleichzeitig sollen artenreiche trockene und nasse Lebensräume mit ihrer einzigartigen Vielfalt konsequent gefördert werden. Ziele und Massnahmen werden unter Mitbeteiligung interessierter Vereinigungen entwickelt.

Auftraggeber: Einwohnergemeinden Aesch, Arlesheim, Dornach, Münchenstein, Muttenz und Reinach
Projektleitung: Guido Masé, Regula Waldner

Wie viel kosten die Biotope von nationaler Bedeutung?

Der Schutz und der Unterhalt der Biotope von nationaler Bedeutung, wie sie im Natur- und Heimatschutzgesetz sowie in den entsprechenden Biotopschutzverordnungen geregelt sind, verursachen Kosten. Gemeinsam mit weiteren Partnern hat oekoskop berechnet, wie hoch die Kosten der fünf nationalen Biotopinventare (Trockenwiesen und -weiden, Flachmoore, Hochmoore, Amphibienlaichgebiete, Auen) sind. Die Berechnungen orientieren sich daran, welche Mittel nötig wären, um den gesetzeskonformen Schutz und Unterhalt der Biotope sicherzustellen.

Die WSL, Pro Natura und das Forum Biodiversität Schweiz haben bereits im 2009 eine Studie veröffentlicht, welche die Kosten eines gesetzeskonformen Schutzes der Biotope von nationaler Bedeutung schätzt. Auch das BAFU hat bereits früher Berechnungen zu den Kosten der Biotopinventare durchgeführt. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Berechnungen zu aktualisieren und mit neuen Grundlagen zu ergänzen.

Die Studie berechnet einerseits die jährlich wiederkehrenden Kosten für den Schutz und Unterhalt, sowie andererseits die einmaligen Kosten für Aufwertungsmassnahmen. Die Ergebnisse zeigen, dass für eine gesetzeskonforme Umsetzung der Biotopinventare für die jährlich wiederkehrenden Kosten 17% mehr aufgewendet werden muss als es das heutige Budget vorsieht. Wird für die Aufwertungsmassnahmen ein realistischer Zeithorizont von 25 Jahren eingesetzt, so sind dafür dreimal höhere Beiträge als bisher vorzusehen. Die berechneten Kosten dienen als Grundlage für fachliche und politische Diskussionen sowie für die längerfristige Budgetierung der Gelder für die Biotope von nationaler Bedeutung.

>> Link Bericht

Auftraggeber: Bundesamt für Umwelt (BAFU)
Projektleitung: Monika Martin; Mitarbeit: Regina Jöhl

Label-Kommunikation für Hochstamm Suisse

Hochstamm Suisse ist das Label für Produkte aus dem Hochstamm-Obstgarten. Die Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, die Bekannheit des Label auf 15 % zu steigern. Im Rahmen des Mandates zur Führung der Geschäftsstelle erarbeitet oekoskop dazu laufend Kommunikationsmassnahmen. Hier eine Auswahl:

  • Hochstamm Suisse on the road: Kochshow mit der Foodbloggerin Anna Pearson im Obstgarten –> zu den Video Clips
  • Messeauftritte, z.B. an der Olma
  • Promotionen vor Coop Verkaufsstellen und Coop Restaurants
  • Samplings von Hochstammprodukten an Events und Bahnhöfen (in Zusammenarbeit mit Ramseier Suisse)
  • Nationaler Tag der Hochstammbäume (zusammen mit BirdLife Schweiz)

Auftraggeber: Verein Hochstamm Suisse
Projektleitung: Stephan Durrer, Pierre Coulin, Rosie Vogel, Marianne Lerch

Pflege-, Massnahmenpläne Naturschutz Gebiet Reinacherheide, BL

Für das Naturschutzgebiet Reinacherheide wurde von oekoskop im Auftrag der Abteilung Natur und Landschaft BL ein Pflegeplan und ein Monitoringkonzept ausgearbeitet. Das Gebiet enthält rund die Hälfte aller Baselbieter Pflanzen- und viele seltene Tierarten. Daher mussten die Pläne sowohl ein Instrument für die Erhaltung der bedeutenden Arten und die Vielfalt an Lebensräumen wie auch für die praktische Pflege sein. Der neue Plan ermöglicht eine zielgerichtete, rationelle Pflege, ohne Naturwerte zu gefährden. 2004 wurde das Monitoringprogramm gestartet, mit welchem wir jährlich Dauerflächen und Populationen seltener Arten überwachen.

Auftraggeber: Amt für Raumplanung BL, Abteilung Natur- und Landschaftsschutz
Projektleitung: Guido Masé

Monitoring Naturschutzgebiet Chilpen, BL

Der Chilpen in Diegten ist eines der wichtigsten Naturschutzgebiete im Kanton Basel-Landschaft. Der Chilpen ist ein lichter Föhrenhain, der im Unterwuchs viele seltene Pflanzenarten – u.a. über 20 Orchideenarten – aufweist. Aufgrund des Pflegekonzeptes begann unter unserer Leitung 1988 eine systematische Pflege und Aufwertung. Sie wurde begleitet durch eine 10-jährige wissenschaftliche Erfolgskontrolle. Jedes Jahr wurde die Entwicklung der wertvollen Vegetation auf 10 ausgewählten Flächen festgehalten. 1998 wurde in einem Schlussbericht der prinzipielle Erfolg der Massnahmen festgestellt.

Da einzelne Arten wie die Spinnen-Ophrys auch im Chilpen stark gefährdet sind, bleiben weitere gezielte Massnahmen notwendig. In konzentrierter Form und mit Hilfe interessierter Laien wird die Erfolgskontrolle als Monitoringprogramm weitergeführt, welches erlaubt, bei negativen Veränderungen einzugreifen. Mit derselben Methode wurden verschiedene Bewirtschaftungsformen zur Umwandlung von Fett- in Blumenwiesen verglichen und die Ergebnisse publiziert.

Eine Erhebung der Heuschreckenarten im Jahr 2009 zeigt die Entwicklung der Heuschreckenfauna seit 1993. Interessant ist die Beobachtung der Westlichen Beissschrecke (Platycleis albopunctata), einer ausgeprägten Spezialistin der trockenen und mageren Standorte. Diese Art ist nicht nur in den Halbtrockenrasen des Kerngebietes, sondern auch in einer neu geschaffenen Magerwiese zahlreich. Die Magerwiese ist durch Oberbodenabtrag einer ehemaligen Fettwiese entstanden und stellt also schon nach kurzer Zeit einen geeigneten Lebensraum für Heuschrecken dar.

Auftraggeber: Amt für Raumplanung BL, Abt. Natur- und Landschaftsschutz
Projektleitung: Guido Masé; Heuschrecken: Regina Jöhl

Prozess Kommunikation Schutz- und Schonzonen, Münchenstein (BL)

Schutz- und Schonzonenplanung den städtebaulichen und kulturhistorischen Besonderheiten ausserhalb der eigentlichen Kernzone Rechnung zu tragen. Eine dieser Besonderheiten ist die Siedlung Gartenstadt am nordwestlichen Rand der Agglomerationsgemeinde. Sie wurde vor rund hundert Jahren mitten auf der grünen Wiese im Gedanken der Gartenstadt-Bewegung erstellt und gilt als national bedeutsames Zeugnis der genossenschaftlichen Wohnbauförderung. Prägendes Merkmal neben den Gärten ist die individualisierte Detailgestaltung einzelner Häuserzeilen, die dennoch unverkennbar eine Zugehörigkeit zur Gartenstadt-Siedlung vermittelt.

Die Absicht der Unterschutzstellung dieses historischen Siedlungsteils wurde von den heutigen Bewohnern der Häuser stark in Frage gestellt. Individuelle Weiterentwicklungswünsche bezüglich Haus und Garten und übergeordnetes öffentliches Interesse an der Erhaltung als wortwörtliches Denkmal und Kulturgut schienen in der Startphase der Schutzplanung unvereinbar; die gesamte kommunale Zonenplanung drohte damit zu stocken. Oekoskop erhielt das Mandat für die kommunikative Begleitung im Rahmen eines Mediationsverfahrens. Delegierte Vertreter aus den betroffenen Häusern, politische Behörden und Vertreter aus der kommunalen wie kantonalen Verwaltung wurden in verschiedenen Schritten aus der kritischen Pattsituation in einen vertrauensbildenden konstruktiven Dialog geführt. Gemeinsam wurde ein Konsens-Reglementsentwurf verabschiedet, der im Jahr 2018 zusammen mit anderen Schutzplanungen an die Einwohnergemeindeversammlung gebracht wird.

Auftraggeber: Einwohnergemeinde Münchenstein, BL

Projektleitung: Regula Waldner

Vernetzung Dorneckberg SO (seit 2012)

Die sieben Gemeinden Büren, Dornach, Gempen, Himmelried, Hochwald, Nuglar-St. Pantaleon und Seewen lassen gemeinsam ein Vernetzungsprojekt gemäss Direktzahlungsverordnung (DZV) erarbeiten. Mit diesem Instrument wird den Gemeinden ermöglicht, die natürliche Artenvielfalt zu erhalten und zu fördern. Dazu werden finanzielle Beiträge an die Qualität und Vernetzung von ökologischen Ausgleichsflächen auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche ausbezahlt.

Das von oekoskop erarbeitete Konzept stellt die relevanten Grundlagen für das Vernetzungsprojekt in dder zweiten Projektphase 2019-2025 dar. Es wurden Tier- und Pflanzenarten ausgewählt, welche durch das Projekt gefördert werden sollen. So z.B. der Grünspecht und der Gartenrotschwanz in Hochstammobstgärten.

Für die definierten Massnahmengebiete wurden konkrete Ziele und Massnahmen festgelegt. Unter anderem soll die Qualität von Hochstammobstgärten, Hecken und extensiven Wiesen verbessert werden.

Die Umsetzung des Vernetzungsprojektes mittels Bewirtschaftungsverträgen und einzelbetrieblichen Beratungen konnte 2013 realisiert werden. Von 2019-2025 werden jährlich Vögel sowie alle 2 Jahre Heuschrecken und Tagfalter entlang festgelegter Transekte erhoben, um den Erfolg der umgesetzten Massnahmen aufzuzeigen.

Auftraggeber: Vernetzungsprojekt Dorneckberg
Projektleitung: Maya Kohler; Mitarbeit: Monika Martin