Der Chilpen in Diegten ist eines der wichtigsten Naturschutzgebiete im Kanton Basel-Landschaft. Der Chilpen ist ein lichter Föhrenhain, der im Unterwuchs viele seltene Pflanzenarten – u.a. über 20 Orchideenarten – aufweist. Aufgrund des Pflegekonzeptes begann unter unserer Leitung 1988 eine systematische Pflege und Aufwertung. Sie wurde begleitet durch eine 10-jährige wissenschaftliche Erfolgskontrolle. Jedes Jahr wurde die Entwicklung der wertvollen Vegetation auf 10 ausgewählten Flächen festgehalten. 1998 wurde in einem Schlussbericht der prinzipielle Erfolg der Massnahmen festgestellt.
Da einzelne Arten wie die Spinnen-Ophrys auch im Chilpen stark gefährdet sind, bleiben weitere gezielte Massnahmen notwendig. In konzentrierter Form und mit Hilfe interessierter Laien wird die Erfolgskontrolle als Monitoringprogramm weitergeführt, welches erlaubt, bei negativen Veränderungen einzugreifen. Mit derselben Methode wurden verschiedene Bewirtschaftungsformen zur Umwandlung von Fett- in Blumenwiesen verglichen und die Ergebnisse publiziert.
Eine Erhebung der Heuschreckenarten im Jahr 2009 zeigt die Entwicklung der Heuschreckenfauna seit 1993. Interessant ist die Beobachtung der Westlichen Beissschrecke (Platycleis albopunctata), einer ausgeprägten Spezialistin der trockenen und mageren Standorte. Diese Art ist nicht nur in den Halbtrockenrasen des Kerngebietes, sondern auch in einer neu geschaffenen Magerwiese zahlreich. Die Magerwiese ist durch Oberbodenabtrag einer ehemaligen Fettwiese entstanden und stellt also schon nach kurzer Zeit einen geeigneten Lebensraum für Heuschrecken dar.
Auftraggeber: Amt für Raumplanung BL, Abt. Natur- und Landschaftsschutz
Projektleitung: Guido Masé; Heuschrecken: Regina Jöhl