Stephan Durrer

Bewirtschaftungs Verträge Kanton Graubünden (seit 2006)

Im Rahmen der Vernetzungsprojekte im Kanton Graubünden werden gesamtbetriebliche Bewirtschaftungsverträge mit den Landwirten und Landwirtinnen abgeschlossen. oekoskop ist für die Erarbeitung von Bewirtschaftungsverträgen in den Gemeinden Schiers, Luzein, Lenz/Lantsch, Brienz/Brinzauls, Lumnezia sowie Avers/Ferrera zuständig.

Über die Bewirtschaftungsverträge werden Massnahmen aus dem Vernetzungskonzept umgesetzt und die Landwirte werden für ökologische Leistungen abgegolten. Ein wichtiger Bestandteil der Verträge sind die Trockenwiesen und -weiden sowie Flachmoore, welche häufig einen wichtigen Anteil der Betriebsfläche ausmachen. Daneben werden u.a. auch Qualitätswiesen, Hochstamm-Obstgärten, Hecken und spät gemähte Säume vertraglich gesichert. Die Daten werden in der kantonalen Datenbank erfasst (Agricola bzw. AgriGIS).

Nach einer Erstaufnahme der Vertragsflächen findet alle vier Jahre eine Nachberatung auf dem Betrieb statt. Gleichzeitig werden auch die Massnahmen aus dem Landschaftsqualitätsprojekt diskutiert.

Auftraggeber: Kanton Graubünden, Amt für Landwirtschaft und Geoinformation

Projektleitung: Monika Martin, Regina Jöhl; Mitarbeit: Maya Kohler, Elisabeth Kühn

Pflegekonzept Wasserplatten

Das Gebiet Wasserplatten beinhaltet ein Tww-Objekt von nationaler Bedeutung. Der Verbuschungsdruck ist gross, die Flächen sind tendenziell unternutzt und mittelfristig gefährdet.
oekoskop hat in einem ersten Schritt die aktuellen ökologischen Werte, das ökologische Aufwertungspotenzial, die aktuelle landwirtschaftliche Nutzung und das Nutzungspotenzial erhoben sowie die notwendigen Massnahmen zur Aufwertung festgehalten.
In Zukunft kann mit Zivildiensteinsätzen, einer stärkeren Bestossung sowie einer Beweidung mit Ziegen eine nachhaltige Bewirtschaftung und damit Offenhaltung der vergrösserten Beweidungsfläche erreicht werden.

Zusätzlich wurden im Jahr 2012 und 2017 Erhebungen von Fledermäusen, Vögeln, Reptilien, Tagfaltern, Heuschrecken und Gefässpflanzen durchgeführt. Die Erhebungen dienen für die Erfolgskontrolle der Massnahmen des Nutzungskonzeptes.
Mit dem Mausohr (vermutlich das Kleine Mausohr) konnte eine stark gefährdete Fledermausart nachgewiesen werden. Um die Mausohren zu fördern, ist eine möglichst späte Nutzung anzustreben. Dadurch ist auch im Hochsommer noch eine hohe Dichte an Laubheuschrecken vorhanden und somit reichlich Nahrung für das Kleine Mausohr.
Die Tagfalter stechen als bedeutsame Organismengruppe des Gebiets Wasserplatten heraus. Fördermassnahmen für die Tagfalter-Zielarten sind etwa die Schaffung von Verzahnungs- und Stufenstrukturen im Waldrandbereich oder die Förderung von Weichholz- oder langsam wachsenden Feldgebüscharten.

Auftraggeber: Amt für Raumentwicklung UR
Projektleitung: Monika Martin, Mitarbeit: Michael Dipner, Edy Epp, Regina Jöhl, Maya Kohler, Alex Theiler (Theiler Landschaft GmbH), Heinz Bolzern (Büro für Naturschutzökologie)

Vernetzungs Projekte Graubünden (seit 2005)

Mit den Vernetzungsprojekten im Kanton Graubünden sollen landwirtschaftlich genutzte Gebiete ökologisch aufgewertet und bestehende Naturwerte bewahrt werden. Die ökologischen Leistungen der Landwirte können im Rahmen eines Vernetzungsprojektes speziell abgegolten werden.

oekoskop ist zuständig für die Planung und Umsetzung der Vernetzungsprojekte Schiers-Luzein, Lantsch-Brienz, Vignogn-Lumbrein-Vrin und Avers-Ferrera. Weiter wurden Vegetations- und Faunakartierungen für das Vernetzungsprojekt Münstertal durchgeführt.

Als Basis für ein Vernetzungskonzept dient eine umfassende Bestandesaufnahme wertvoller Lebensräume wie Trockenwiesen, Flach- und Hochmoore. Gezielte faunistische Kartierungen (Tagfalter, Heuschrecken) ergänzen die Grundlagen. Aufgrund von definierten Ziel- und Leitarten werden für die verschiedenen Landschaftsräume Ziele und Massnahmen festgelegt.

Bei der Erarbeitung eines Vernetzungskonzeptes wird eine enge Zusammenarbeit mit der begleitenden Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern von Kanton, Gemeinden, Landwirtschaft und Forst angestrebt. Die Umsetzung der Vernetzungskonzepte erfolgt mittels gesamtbetrieblichen Bewirtschaftungsverträgen.

Auftraggeber: Gemeinden Schiers, Luzein, Brienz/Brinzauls, Lenz/Lantsch, Lumnezia, Avers, Ferrera sowie Kanton Graubünden, Amt für Natur und Umwelt und Amt für Landwirtschaft und Geoinformation.

Projektleitung: Monika Martin, Emanuel Jenny, Regina Jöhl. Mitarbeit: Guido Masé, Maya Kohler

Naturnaher Böschungsunterhalt im Kanton Zürich (seit 2014)

Extensiv genutzte Strassenbegleitflächen bilden wichtige Vernetzungselemente für Flora und Fauna innerhalb von intensiv genutzten Gebieten. In den Jahren 2014 bis 2017 wurden die vom Tiefbauamt des Kantons Zürich gepflegten Strassenböschungen der Strassenregionen I (SRI) und II (SRII) durch oekoskop kartiert. Für die floristisch wertvollen Strassenböschungen wurden Pflegepläne für einen naturnahen Böschungsunterhalt erstellt.

Als Ziel gelten auf den als wertvoll definierten Flächen die Berücksichtigung des Pflegeplans, eine möglichst faunaschonende Mahd und liegenlassen des Schnittguts. Zudem wurden die Mitarbeitenden des Unterhalts zum Thema geschult. Um seltenere und besondere Pflanzenarten zu fördern, werden auch in den Flächen ohne Pflegeplan grössere Bestände von Blumen bestimmter Farben geschont.

Seit 2019 berät oekoskop bei der Umsetzung und führt Stichproben durch. 2022 führte oekoskop in einem Pilotprojekt eine faunistische Erfolgskontrolle zur Artengruppe Heuschrecken durch.

Auftraggeber: Baudirektion Kanton Zürich, Tiefbauamt, Strasseninspektorat, Strassenregionen I & II

Projektleiter: Maya Kohler. Mitarbeit: Lucienne de Witte

Link:

Naturschonender Böschungsunterhalt (ZUP Nr. 98, Nov. 2020)

Community Day SwissRE

Im Auftrag der Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz organisiert oekoskop zusammen mit lokalen Partnern Community Days für Mitarbeitende und Graduates von Swiss Re. Die Organisation der Einsatztage umfasst die Absprache mit Kanton, Gemeinde und Landbesitzern, die Vorbereitung und Leitung der Pflegearbeiten, die Organisation von Werkzeug und Verpflegung sowie die Zusammenstellung von Informationsmaterial für die Teilnehmenden.

2017 z.B.  wurden Einsätze auf dem Urnerboden UR und in Weggis LUdurchgeführt. Sie erfolgten zur grossen Zufriedenheit der lokalen Partner. Die Swiss Re-Mitarbeitenden waren hochmotiviert und leisteten wertvolle Arbeit im Bereich Wildheuförderung und Moorlandschaftsaufwertung auf dem Urnerboden sowie bei der Pflege der wertvollen Trockenweide auf dem Rigi. Zusammen Arbeiten – zusammen einen Apero geniessen: Der Kontakt der internationalen Belegschaft mit den Einheimischen war eine weitere Bereicherung für alle. Eine der häufigsten Bemerkungen am Ende der Tage war: „Wenn Swiss Re nächstes Jahr die Community Days weiterführt, komme ich natürlich wieder.“

Auftraggeber: Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz / Swiss Re
Projektleitung: Michael Dipner

Wildheu-Förderprogramm Kanton Uri

Der Kanton Uri hat bezüglich der Wildheunutzung eine inter­nationale Bedeutung und Verantwortung. Bis auf Rest­flächen in der Innerschweiz und im Kanton Bern ist das Wildheuen im gesamten Alpenbogen weitgehend aufgege­ben worden – ein enormer Verlust an Biodiversität ist die Folge.

oekoskop hat daher für den Kanton Uri ein Förderprogramm als Grundlage für gezielte, gut koordinierte und konsistente Aktivitäten erarbeitet. Das Förderprogramm und dessen Umsetzung verfolgen als Hauptziele u.a.:

  • Erhaltung und gezielte Förderung der traditionellen Wildheunutzung in ökologisch wertvollen Schwerpunktgebieten. Reaktivierung von Wildheuflächen und Wildheuerkurse.
  • Leistung eines Beitrags zur Erhaltung einer regionalen (kulturellen) Identität bzw. zur Schaffung eines positiven Images.
  • Leistung eines regionalwirtschaftlichen Beitrags im Landwirtschafts- und Tourismusbereich.

Um das Förderpro­gramm aufzugleisen, stellte oekoskop für den Kan­ton Uri Infor­mationsgrundlagen für Politik und Öffentlich­keit bereit. Versuchsweise wurden zudem aufgegebene Wildheuflächen im Erstfeldertal und am Rophaien wieder bewirtschaftet. Ein Monitoring ergänzt diese Pflegearbeiten. Beobachtet werden die Vegetationsentwicklung, das Verhalten des Wildes sowie die Entwicklung von Erosion und Lawinen auf den gemähten und ungemähten Flächen. Ausserdem arbeitete oekoskop zusammen mit Lokal­vertretern einen interaktiven Erlebnispfad mit eigener Broschüre aus und baute dessen touristische Ver­marktung auf. Als Grundlage für Bewirtschaftungsverträge entwickelte oekoskop ein Vertragsmodell.

Mittlerweile hat das Wildheuen sowohl im Kan­ton Uri selbst als auch in der brei­ten Öffentlichkeit ein ausser­ordentlich positives Image er­halten: Die kantonale Förderung der Wildheunutzung scheint weit herum akzeptiert, bei den jährlichen Wildheuerkursen meldet sich eine erfreuliche Anzahl Interessentinnen und Interessenten.

Auftraggeber: Amt für Landschaftsentwicklung, Kanton Uri
Projektleitung: Michael Dipner; Teilprojektleitung Monitoring: Emanuel Jenny; Mitarbeit: Stephan Durrer

Grün- und Freiraum-Entwicklung in der Agglomeration

70% der Schweizer Bevölkerung leben in Agglomerationsräumen, in welchen ab den 1950er Jahren oftmals planlos neue Wohn- und Gewerbezonen durcheinander gewürfelt wurden. Nahe gelegene und qualitativ befriedigende Grün- und Freiräumen für Begegnung, Spiel, Sport und Naturerfahrung werden immer wichtiger. Gleichzeitig wird es immer dringender, die Ansprüche der verschiedenen Nutzer zu koordinieren und Antworten auf neue Trends zu finden.

oekoskop erstellt regelmässig Fachanalysen zur bestehenden Grün- und Freiraumsituation in Siedlungen. Auch entwickeln und begleiten wir massgeschneiderte Aufwertungs- und Belebungsmassnahmen zusammen mit der betroffenen Bevölkerung:

Beispiele:

Grün-und Freiraumstrategie Lange Heid, Münchenstein: Wir bereiteten die Empfehlungen von drei unterschiedlichen Landschaftsarchitekturbüros, welche während eines Kurzworkshops zur Aufwertung eines Agglomerationsquartiers skizziert wurden, zu einem richtungsweisenden Strategiepapier der Quartierentwicklung auf.

„Wildtierkorridor“ für Menschen: Für die Verbindung zwischen dem Dreispitzareal und dem südlich angrenzenden Wohnquartier entwarfen wir in Analogie zu Wildtierkorridoren eine parkartig nutzbare Überführung.

Umnutzung für kollektiven Mehrwert: Ebenfalls zum klassischen Repertoire im Bereich Landschaftsarchitektur gehörte eine Konzeptskizze in Varianten zur sukzessiven Umnutzung eines Familiengartenareals für einige Wenige hin zu einem von der Allgemeinheit nutzbaren multifunktionalen Begegnungs- und Betätigungsraum.

Interkultureller Quartiergarten: Im Zusammenhang mit der Quartierentwicklung Lange Heid in Münchenstein konzipierte und initiierte oekoskop einen interkulturellen Quartiergarten als biologische Permakultur. Der Garten wurde in das Programm „nachhaltige Ernährung“ des Bundesamtes für Raumentwicklung aufgenommen (2017), steht im Austausch mit der Organisation „Pro Specie rara“ und erhielt finanzielle Unterstützung durch die Fachstelle Integration BL. Das grosse Interesse am Gartenprojekt führte dazu, dass auch ein naturpädagogisches Freizeitangebot im Quartiergarten für Kinder und ein Modul „Urban gardening“ für die gesamte Schule nebenan aufgegleist wurden.

Kindgerechte Verbesserung des Wohnumfelds: Die aktive Raumaneignung ist wichtig für die Identifikation mit dem Raum und die Erholung. Zusammen mit dem Kinderbüro Basel begleiteten wir Primarschüler durch das Quartier Lange Heid und liessen sie Defizite und „Points of Interest“ bei den vorhandenen Freiräumen definieren. Diese Ergebnisse sowie die Erkenntnisse einer früheren Fachanalyse von oekoskop zu „bewegungsfördernden Wohnumfeldern“ (siehe Link)  flossen in kindgerechte Verbesserungen des Wohnumfelds ein.

Weitere Infos:

Studie Bewegungsförderung für den Kanton Baselland

Grün- und Freiraumanalyse Lange Heid

Rechenschaftsbericht Quartiergarten Lange Heid (ARE)

 

Vernetzungsprojekt Vitznau / Weggis / Greppen LU (seit 2010)

An der Rigi Südseite befindet sich eine Kulturlandschaft der besonderen Art. Sie beherbergt viele Naturperlen. Die Landschaft besteht aus einem Mosaik von Waldrändern und Offenland, Trockenwiesen und Flachmooren, deren Artenvielfalt durch eine traditionelle Bewirtschaftung entstanden ist. Mit dem Vernetzungsprojekt werden beispielsweise Verträge mit Qualitätsbeiträgen über steile Magerwiesen, Hecken mit Säumen und Hochstammobstgärten angestrebt.

Das Vernetzungsprojekt kann Vernetzungsbeiträge auslösen. Dadurch wird die Pflege der ökologisch wertvollen Flächen langfristig gesichert und zusammen mit weiteren ökologisch ausgerichteten Direktzahlungen zu einem Betriebszweig der Landwirtschaft. Das Projekt befindet sich in der zweiten Projektphase (2017-2025). .

Auftraggeber: Gemeinde Vitznau, Weggis und Greppen LU
Projektleitung: Maya Kohler. Mitarbeit: Monika Martin

Tww-Vorrangebiet Basel-Landschaft (2012-2017)

Die Trockenwiesen-Verordnung sieht die Schaffung von sogenannten Tww-Vorranggebieten vor. Diese Vorranggebiete umfassen ein oder mehrere, nahe beieinander liegende Tww-Objekte sowie angrenzende natürliche oder naturnahe Lebensräume und Strukturelemente. Die Vorranggebiete stellen Lebensräume von hohem ökologischem Wert für Pflanzen- und Tierarten von Trockenwiesen dar.

Im Auftrag des Amtes für Raumplanung BL erarbeitet oekoskop Konzepte zu Tww-Vorranggebieten in den Gebieten Dittinger Weid (Gemeinde Dittingen), Bogental (Gemeinde Lauwil), Rumpel (Gemeinde Oltingen) und Wasserfallen (Gemeinde Reigoldswil). Die aktuellen Zielsetzungen und laufenden Massnahmen wurden im Zusammenhang dargestellt und allenfalls optimiert.

Die Dittinger Weide ist gemessen an ihrem Artenreichtum die bedeutendste Trockenweide des Kantons Basel-Landschaft. Gleichzeitig sind in der Umgebung weitere wertvolle Wiesen und Weiden sowie Wald- und Felsstandorte vorhanden, welche einen Lebensraum für licht- und wärmeliebende Arten darstellen. Im Gebiet besteht insgesamt ein grosses Potenzial für die Förderung der vorkommenden Tww-Zielarten, weshalb hier ein Tww-Vorranggebiet ausgeschieden wird. Wichtige Massnahmen sind zum Beispiel die Vergrösserung und Vernetzung der Tww-Flächen und die Aufwertung und Erhaltung von Strukturen.

Auftraggeber: Amt für Raumplanung,
Projektleitung: Monika Martin, Mitarbeit: Regina Jöhl, Guido Masé, Michael Dipner, Maya Kohler

Naturschutz Verträge und Weidekonzepte LU (seit 1998)

oekoskop unterstützt die Abteilung Landwirtschaft und Wald sowie die Abteilung Natur, Jagdt und Fischerei des Kantons Luzern in folgenden Bereichen:

  • Durchführung von Vertragsverhandlungen mit den Bewirtschaftern von nationalen, regionalen und lokalen Naturschutzobjekten wie Trockenwiesen und -weiden, Flachmoore etc.
  • Erstellung von Weidekonzepten und Beurteilung der Biodiversitätsförderflächen im Sömmerungsgebiet etc.
  • Botanische Zustandserhebungen, Nutzungsoptimierungen der Naturschutzvertragsflächen

Auftraggeber: Abteilung Landwirtschaft und Wald LU, Franziska Imfanger
Projektleitung: Monika Martin