Der Kanton Uri hat bezüglich der Wildheunutzung eine internationale Bedeutung und Verantwortung. Bis auf Restflächen in der Innerschweiz und im Kanton Bern ist das Wildheuen im gesamten Alpenbogen weitgehend aufgegeben worden – ein enormer Verlust an Biodiversität ist die Folge.
oekoskop hat daher für den Kanton Uri ein Förderprogramm als Grundlage für gezielte, gut koordinierte und konsistente Aktivitäten erarbeitet. Das Förderprogramm und dessen Umsetzung verfolgen als Hauptziele u.a.:
- Erhaltung und gezielte Förderung der traditionellen Wildheunutzung in ökologisch wertvollen Schwerpunktgebieten. Reaktivierung von Wildheuflächen und Wildheuerkurse.
- Leistung eines Beitrags zur Erhaltung einer regionalen (kulturellen) Identität bzw. zur Schaffung eines positiven Images.
- Leistung eines regionalwirtschaftlichen Beitrags im Landwirtschafts- und Tourismusbereich.
Um das Förderprogramm aufzugleisen, stellte oekoskop für den Kanton Uri Informationsgrundlagen für Politik und Öffentlichkeit bereit. Versuchsweise wurden zudem aufgegebene Wildheuflächen im Erstfeldertal und am Rophaien wieder bewirtschaftet. Ein Monitoring ergänzt diese Pflegearbeiten. Beobachtet werden die Vegetationsentwicklung, das Verhalten des Wildes sowie die Entwicklung von Erosion und Lawinen auf den gemähten und ungemähten Flächen. Ausserdem arbeitete oekoskop zusammen mit Lokalvertretern einen interaktiven Erlebnispfad mit eigener Broschüre aus und baute dessen touristische Vermarktung auf. Als Grundlage für Bewirtschaftungsverträge entwickelte oekoskop ein Vertragsmodell.
Mittlerweile hat das Wildheuen sowohl im Kanton Uri selbst als auch in der breiten Öffentlichkeit ein ausserordentlich positives Image erhalten: Die kantonale Förderung der Wildheunutzung scheint weit herum akzeptiert, bei den jährlichen Wildheuerkursen meldet sich eine erfreuliche Anzahl Interessentinnen und Interessenten.
Auftraggeber: Amt für Landschaftsentwicklung, Kanton Uri
Projektleitung: Michael Dipner; Teilprojektleitung Monitoring: Emanuel Jenny; Mitarbeit: Stephan Durrer