Der Schutz und der Unterhalt der Biotope von nationaler Bedeutung, wie sie im Natur- und Heimatschutzgesetz sowie in den entsprechenden Biotopschutzverordnungen geregelt sind, verursachen Kosten. Gemeinsam mit weiteren Partnern hat oekoskop berechnet, wie hoch die Kosten der fünf nationalen Biotopinventare (Trockenwiesen und -weiden, Flachmoore, Hochmoore, Amphibienlaichgebiete, Auen) sind. Die Berechnungen orientieren sich daran, welche Mittel nötig wären, um den gesetzeskonformen Schutz und Unterhalt der Biotope sicherzustellen.
Die WSL, Pro Natura und das Forum Biodiversität Schweiz haben bereits im 2009 eine Studie veröffentlicht, welche die Kosten eines gesetzeskonformen Schutzes der Biotope von nationaler Bedeutung schätzt. Auch das BAFU hat bereits früher Berechnungen zu den Kosten der Biotopinventare durchgeführt. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Berechnungen zu aktualisieren und mit neuen Grundlagen zu ergänzen.
Die Studie berechnet einerseits die jährlich wiederkehrenden Kosten für den Schutz und Unterhalt, sowie andererseits die einmaligen Kosten für Aufwertungsmassnahmen. Die Ergebnisse zeigen, dass für eine gesetzeskonforme Umsetzung der Biotopinventare für die jährlich wiederkehrenden Kosten 17% mehr aufgewendet werden muss als es das heutige Budget vorsieht. Wird für die Aufwertungsmassnahmen ein realistischer Zeithorizont von 25 Jahren eingesetzt, so sind dafür dreimal höhere Beiträge als bisher vorzusehen. Die berechneten Kosten dienen als Grundlage für fachliche und politische Diskussionen sowie für die längerfristige Budgetierung der Gelder für die Biotope von nationaler Bedeutung.
Auftraggeber: Bundesamt für Umwelt (BAFU)
Projektleitung: Monika Martin; Mitarbeit: Regina Jöhl